Eine zentrale Aussage des Neuen Testaments (z. B. im Galaterbrief) ist, dass wir in Jesus "nicht mehr unter dem Gesetz" sind. Leider wird dieser Ausdruck sehr oft mißverstanden. Entweder so, als wäre das Gesetz ganz grundsätzliches etwas Schlechtes und Jesus hätte uns jetzt endlich davon befreit. Oder so, dass wir als Christen überhaupt nichts mehr mit dem Gesetz Gottes zu tun hätten.
Wenn ein Mann bei Rot über die Kreuzung fährt, tut er etwas Falsches. Das (weltliche) Gesetz sagt darauf: 'Du hast Unrecht getan.' Wenn er nicht bei Rot über die Kreuzung fährt, tut er nichts Falsches. Das weltliche Gesetz sagt nicht: 'Du tust etwas Falsches.'
Der Römerbrief sagt uns, dass wir durch das Gesetz Sünde kennenlernen. Das Gesetz überführt uns, wenn wir sündigen.
Wir sind alle als Sünder geboren. Das heißt, dass die Sünde Macht über uns hat. Ohne die Hilfe des Herrn können wir gar nicht aufhören zu sündigen. Das Gesetz sagt also permanent zu uns, dass wir sündigen. Es zeigt uns, dass wir nicht nur einmal etwas Falsches tun, sondern vom inneren Wesen her durch und durch korrupt und sündig sind.
Der Römerbrief sagt weiter, dass das Gesetz für die Sünder da ist. Ohne Jesus sündigen wir alle - wir können gar nicht anders. Ich will das Richtige tun, aber ich schaffe es nicht. (Röm 7)
Wenn wir sündigen, sagt das Gesetz Gottes: 'Du hast gesündigt.' Wir stehen "unter dem Gesetz", weil wir etwas Falsches getan haben.
Das Ziel des Gesetzes ist, uns zu Jesus zu führen. (Röm 10:4)
Deshalb steht im Galaterbrief: "Lehrmeister auf Messias hin". Als Sünder will uns das Gesetz zu Jesus führen. Wenn wir bei Jesus angekommen sind, hat das Gesetz sein Ziel erreicht. Wenn wir in Jesus sind, haben wir Macht über die Sünde. Wir bekommen eine neue Natur - eine neue Schöpfung. Jetzt können wir das Richtige tun. Und wenn wir das Richtige tun, stehen wir in diesem Sinn nicht unter dem Gesetz, dass das Gesetz uns nicht der Sünde überführt - denn wir tun ja das Richtige. Wir fahren also nicht mehr bei Rot über die Kreuzung, und als Folge dvavon sagt kein Gesetz, dass wir etwas Schlechtes getan haben. Wenn wir im Geist die Werke des Fleisches töten, werden wir leben. So folgert Paulus: "Folglich, gegen diese Dinge gibt es kein Gesetz."
Wenn wir mit Jesus leben, stehen wir unter der Gnade Gottes.
Mit anderen Worten: wenn wir das Richtige tun, sagt das Gesetz nichts. Das Gesetz spricht zu Menschen, die sündigen.
Das Gesetz spricht zu denen, die etwas Falsches tun. Das Gesetz ist 'über' denen, die etwas Falsches tun. Anders gesagt: die, die Falsches tun, sind 'unter' dem Gesetz.
Das Gesetz ist aber nicht über denen, die richtig handeln. Wenn ich bei Rot stehen bleibe und erst bei Grün fahre, sagt das Gesetz nichts zu mir. Ich stehe also nicht 'unter' dem Gesetz.
Ich stehe nur dann unter dem Gesetz, wenn ich etwas Falsches tue. Wenn ich aber in Jesus bin, dann lebe ich nicht permanent mit einem falschen Lebensstil. Jesus hat mich zu einer neuen Schöpfung gemacht, Er verändert mich, und als Folge davon ich tue das Richtige. Also stehe ich nicht mehr unter dem Gesetz, weil ich nichts Falsches getan habe.
Was ist die Aufgabe des Gesetzes? Warum hat der Vater im Himmel Mose das Gesetz gegeben? Das Gesetz zeigt mir, (1) dass Gott heilig und vollkommen ist. (2) dass ich nicht vollkommen bin, sondern ein Sünder. (3) dass ich Vergebung der Sünden = Erlösung brauche. (4) Das Gesetz selbst kann mich nicht von innen her ändern. (5) Aber es zeigt mir den Erlöser, der mich von innen her neu macht: Jesus
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