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Antwort:
In Röm 14:5 steht geschrieben: "Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Ein jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt." Heißt das nicht, dass der eine den Shabbat beachtet, der andere nicht, und beides ist OK? Sehr entscheidend ist hier wieder einmal der Kontext, in dem dieser Satz gesprochen wird. Im 14. Kapitel des Römerbriefes geht es um "essen" oder "nicht essen". Kein einziges Wort über den Shabbat! Es geht um die Frage: "Wann sollen wir essen und wann sollen wir nicht essen?" Die 2 Aspekte, die Paulus hier anspricht, sind: 1. Sollen wir essen, wenn ein Bruder im Herrn ein bestimmtes Essen aus Schwachheit seines Glaubens nicht essen kann? (Die Antwort: Nein) und 2. Wann sollen wir nicht essen, also fasten? Über dieses 2. Thema gab es im 1. Jahrhundert eine größere Auseinandersetzung. Die einen meinten, an einem bestimmten Tag müsse man fasten; andere sagten, es müsse ein bestimmter anderer Tag sein. Es entstand eine Auseinandersetzung darüber, an welchem Tag gefastet werden soll. Hier sagt Paulus dann den oben angeführten Vers: der eine bevorzugt einen bestimmten Tag, der andere einen anderen Tag. Jeder soll so handeln, wie es seiner Überzeugung entspricht. Also geht es bei diesem Vers nicht um den Shabbat, sondern um "essen" und "fasten".